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Monday, April 17, 2017

Referendum Türkei 16. April 2017

17. April
Das Ergebnis einer gespaltenen Nation ist da.
Die Newsfeeds zum Wahl-Ergebnis braucht man wohl nicht zu posten hier.
Das tun andere und zudem denke ich, dass jeder, der zwei Augen im Kopf hat, dies bereits mitbekommen hat.
Dennoch ist natürlich eine eigene Meinung durchaus erwähnenswert, auch wenn es lediglich die eigene ist.
Es war natürlich durchaus klar, wie die Wahl ausging, aber traurig ist es schon.
Zu viel Macht in zu wenigen Händen geht nie gut aus.
Vor allem nicht für viele, die diese Macht übergeben haben, nämlich viele aus dem eigenen Volk.
Leider ist es Teil der Natur des Menschen, (meist zu)erst Fehler zu begehen, um zu verstehen.
Mit etwas Weitsicht könnte man sich so manchen Fehler ersparen, aber die "Führungsebene" nutzt ihre propagandistischen Mittel sehr gut, wie man unschwer erkennen konnte.

Ich bin mir nicht sicher, ob die ca. 63% in Deutschland lebenden wahlberechtigten türk. Wähler wirklich im Sinne des Ursprungsvolkes handelten. Es ist leicht aus dem schützenden Schoß der Menschenrechte und Meinungsfreiheit im Gast- oder NeuHeimatland gegen eben diese im (Ursprungs-)Heimatland zu stimmen, selbst wenn dies natürlich mehr oder minder unbewusst geschah, da man womöglich von oder durch etwas "geblendet" wurde. Ich vermute, dass die Mehrheit aller Türken einfach nur möchte, dass es den Mitmenschen im Heimatland ebenso gut geht, wie hier bei uns, aber ob dies so der richtige Weg war?
Bei so viel Hetze und Aufwiegelung zuvor?
Spätestens da hätten die Alarmglocken klingeln müssen.

Es braucht wahrlich keinen Propheten, um zu erkennen, dass
etliche Menschen unter diesem Ergebnis leiden werden, wie ja bereits seit Monaten zu beobachten ist. Und zwar weniger die Menschen hier bei uns, dafür aber die Menschen im "Heimatland Türkei". Viele erleiden bereits Repressalien, etliche werden hinzu kommen.

Zumal sollte sich jeder ernsthaft fragen, wie weise diese Entscheidung war, angesichts der Tatsache, dass die erste bevorstehende und ausgesprochene Amtshandlung des "großen Präsidenten" der Wunsch nach erneuter Wiederaufnahme der Todesstrafe sein wird. Was bedeutet dies eigentlich? Diese Wiedereinführung bedeutet Angst und Angst bedeutet Terror. Dies ist also staatlich organisierter Terror.
Ich bin stolz darauf, dass wir in Europa so etwas hinter uns haben.

Aber blicken wir über den Tellerrand, so sehen wir die (angebliche) "Vorzeige-Demokratie" USA, die gerade einen Skandal wegen Giftspritzen an der Backe hat und munter vor sich hin mordet, gleichzeitig aber vorgibt, ebenfalls ein "Gottesvolk" zu sein, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, was da nochmal auf den Tafeln Mose' stand.
Ich dachte sowas wie: "Du sollst NICHT töten", aber hey, vielleicht war auch die Schrift auf den Steintafeln unkenntlich...man weiß es nicht genau, Frau vermutlich ebenso wenig.
Ich möchte noch persönlich hinzufügen, dass man durchaus gläubig sein kann, ohne zu morden, ohne zu hassen und mit etwas Weitsicht darauf kommt, dass, sollte ein Gott da oben herumlungern, dieser höchstwahrscheinlich für alle Winzlinge auf der winzigen Erde im riesigen Kosmos verantwortlich ist, aber ich schweife ab.

Von daher gibt es jedenfalls weltweit noch viel zu tun. Dennoch ist es schade zu sehen, wie ein Land wie die Türkei beinahe in Europa angekommen ist und sich nun weit davon entfernen wird.
Auch die vorangetriebene Verschmelzung von Staat und Kirche ist nicht im Sinne der eigentlichen Idee der ehemaligen Jung-Demokratie Türkei.

Mich hat es gewundert, wie schnell der große Atatürk und seine Ideen und Handlungen in Vergessenheit geraten sind.
Ich wünsche uns allen und vor allem den Menschen & Freunden IN der Türkei eine gesunde und sichere Zukunft.
Hoffen wir das Beste, denn die Hoffnung ist das, was uns und euch geblieben ist.



Hier noch zweimal Atatürk zum Nachdenken bzw. Nachlesen:
„Sie wundern sich, dass die Moscheen sich so schnell leeren, obwohl sie niemand schließt? Der Türke war von Hause aus kein Muslim, die Hirten kennen nur die Sonne, Wolken und Sterne; das verstehen die Bauern auf der ganzen Erde gleich, denn die Ernte hängt vom Wetter ab. Der Türke verehrt nichts als die Natur. […] Ich lasse jetzt auch den Koran zum ersten Mal auf Türkisch erscheinen, ferner ein Leben Muhammads übersetzen. Das Volk soll wissen, dass überall ziemlich das Gleiche steht und dass es den Pfaffen nur darauf ankommt zu essen.“


„Heute sind alle Nationen der Erde fast Verwandte geworden oder bemühen sich, es noch zu werden. Infolgedessen muss der Mensch nicht nur an die Existenz und das Glück derjenigen Nation denken, der er angehört, sondern auch an das Vorhandensein und Wohlbefinden aller Nationen der Welt … Wir wissen nicht, ob uns nicht ein Ereignis, das wir weit entfernt glauben, eines Tages erreicht. Aus diesem Grund muss man die gesamte Menschheit als einen Körper und eine Nation als sein Glied betrachten.“


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huh?